Herkunft zählt - immer ... Hochschule, Habitus und ungeschriebene Regeln
Die Hochschule ist offen, sozial sensibel, gerecht – so weit das Selbstbild. Die Realität auf dem Campus ist häufig eine andere: Wie kommt es, dass die meisten Lehrenden aus einem akademischen Elternhaus kommen? Welche (impliziten) Regeln gelten auf dem Campus? Wie beeinflusst die soziale Herkunft Wissenschaftskarrieren? Welche Maßnahmen können langfristig mehr Bildungsgerechtigkeit in der Wissenschafts- und Hochschulkultur bewirken?
Erstakademiker:innen werden häufig als „nicht passend“ gesehen, wenn sie nicht den klassischen akademischen Habitus bedienen, und sie selbst empfinden sich als sprachlich und fachlich nicht ausreichend begabt. Hat Pierre Bourdieu immer noch Recht mit seiner These von 1982: „Selbst wenn jemand aus einer unteren Schicht die gleichen Begabungen mitbringt, verhindern verdeckte Mechanismen einen echten Bildungswettbewerb. Die Anforderungen des Bildungswesens sind so formuliert, dass sie den kulturellen Gewohnheiten, dem Habitus höher gebildeter Schichten entgegenkommen.“? - Diskutieren Sie mit.
Vortragende: Dr. Isabell Lisberg-Haag
Die Präsenation und Literaturempfehlungen finden Sie unter GRIPS